Juni 19, 2023

FAQ zur Photovoltaik-Strategie

Was ist die Photovoltaik-Strategie der Bundesregierung?

Die Photovoltaik-Strategie der Bundesregierung ist ein Maßnahmenpaket, das darauf abzielt, den Ausbau der Solarenergie in Deutschland zu vereinfachen und zu beschleunigen. Es beinhaltet konkrete Vereinfachungen für den Bau und Anschluss von Solaranlagen sowie Maßnahmen zur Förderung von Ausbildung und Forschung.

Welche Ziele verfolgt die Photovoltaik-Strategie bis zum Jahr 2030?

Die Photovoltaik-Strategie strebt an, dass der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch bis 2030 bei 80 Prozent liegt. Die Solarenergie soll mit einer installierten Leistung von 215 Gigawatt bis 2030 einen bedeutenden Beitrag dazu leisten.

Welche Maßnahmen sind in der Photovoltaik-Strategie enthalten?

Die Photovoltaik-Strategie umfasst elf Einzelmaßnahmen. Dazu gehören der vermehrte Bau von Freiflächenanlagen, die verstärkt als Agri-Photovoltaik, also die Photovoltaik-Anlagen, die in Kombination mit landwirtschaftlicher Nutzung, errichtet werden sollen. Es wird auch eine Definition von Biodiversitäts-Photovoltaik geben. Im Bereich der Dachanlagen werden weitere Vereinfachungen für Bau und Vermarktung angestrebt. Es sollen bestehende Gebäude im Außenbereich vermehrt für die Vergütung von Photovoltaik-Dachanlagen zugelassen werden. Zudem sind Maßnahmen zur Förderung von Mieterstrom und Balkon-Solaranlagen vorgesehen.

Wie werden die Ausbauziele der Photovoltaik-Strategie umgesetzt?

Das Bundeswirtschaftsministerium plant, die Umsetzung der Photovoltaik-Strategie unmittelbar nach der Veröffentlichung zu beginnen. Die Strategie soll in einem Gesetzespaket mit dem Titel “Solarpaket I” münden, das noch vor der Sommerpause vorgelegt werden soll. Außerdem ist ein zweites Paket bereits in Aussicht gestellt.

Wie wird die heimische Produktion von Photovoltaik-Modulen und Komponenten gefördert?

Das Bundeswirtschaftsministerium plant Förderprogramme, um die heimische Produktion von Photovoltaik -Modulen, Wechselrichtern und anderen Komponenten wieder anzukurbeln. Zudem wird eine Durchführbarkeitsstudie vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) erstellt, um die Möglichkeiten für eine Förderung der heimischen Produktion zu prüfen. Ziel ist es, die Produktion von Photovoltaik -Modulen, Wechselrichtern und anderen Komponenten im Land zu stärken und somit Arbeitsplätze zu schaffen und die Abhängigkeit von Importen zu verringern.

Wie profitiert Ihr als Verbraucher*innen von der Photovoltaik -Strategie?

  • Durch höhere Vergütungssätze: Für neue Photovoltaikanlagen, die auf Dächern installiert werden, gelten bereits seit dem 30. Juli 2022 höhere Vergütungssätze. Dadurch wird die Einspeisung von selbst erzeugtem Solarstrom in das öffentliche Netz finanziell attraktiver.
  • Kombination von Voll- und Teileinspeisung: Anlagen mit Voll- und Teileinspeisung lassen sich künftig kombinieren. Damit lohnt es sich, auch beim Eigenverbrauch die Dächer vollständig mit Solaranlagen zu belegen. Dadurch kann der eigene Stromverbrauch reduziert und die Energiekosten gesenkt werden
  • Schnellere Inbetriebnahme von kleinen Anlagen: Bei kleinen Anlagen musst Du als Netzbetreiber beim Anschluss in der Regel nicht mehr anwesend sein, damit die Anlagen schneller in Betrieb genommen werden können. Dies vereinfacht den Prozess für alle Bürger*innen und beschleunigt die Installation von Solaranlagen.
  • Einfache Einspeisung und Verkauf von Solarstrom: Für Privatpersonen soll es bedeutend einfacher werden, eigenen Solarstrom einzuspeisen oder in sogenannten Mieterstrommodellen direkt an Nachbar*innen zu verkaufen.
  • Steuerbefreiung und finanzielle Unterstützung: Seit 2023 sind Photovoltaik-Anlagen auf Ein- und Mehrfamilienhäusern bis zu einer gewissen Leistung von der Umsatzsteuer befreit.
  • Günstiger Solarstrom: Experten zufolge kostet eine Kilowattstunde Strom aus einer preiswerten neuen Anlage 12 bis 16 Cent, während regulärer Strom dagegen das Doppelte bis Dreifache kostet. Durch den Einsatz von Photovoltaik kann also langfristig Geld gespart werden.

Aktuell gilt, dass dennoch lokale Vorschriften und Bauvorschriften beachtet werden sollten. Deswegen informiere Dich gegebenenfalls bei den örtlichen Behörden.