März 15, 2023

Vorsorge der psychischen Belastungen von Einsatzkräften der Polizei, Feuerwehr oder Bundeswehr

Am vergangenen Freitag besuchten die Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Fürstenfeldbruck-West, Gabriele Triebel und Bundestagsabgeordneter Leon Eckert, Sprecher für Bevölkerungs- und Katastrophenschutz der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN gemeinsam mit Lysander Loosen, Kreisverbandsprecher und Bezirkstagskandidat der Grünen die Firma ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH in Fürstenfeldbruck für einen Informationsbesuch.

Anlass des Austauschs waren die digitalen Trainingsmöglichkeiten, die die Firma ESG anbietet. Mit einer digitalen Trainingsplattform können Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst oder Bundeswehr auf belastende Situationen im Einsatz vorbereitet werden. Dazu erklärt der Pressesprecher der ESG, Ulrich-Joachim Müller: „Mit unserer E-Learning-Trainingsplattform zur Primärprävention trainieren Einsatzkräfte, wie sie psychische Belastungen erfolgreich bewältigen können. Das Ziel unserer Trainingsplattform ist es, möglichen Stressfolgeerkrankungen und Traumafolgestörungen aktiv vorzubeugen und diese bestenfalls gänzlich zu vermeiden. Denn Einsatzkräfte sind im Einsatzgeschehen immer wieder starken körperlichen und psychischen Belastungen ausgesetzt. Dadurch können langfristige psychische Beeinträchtigungen entstehen, die sich negativ auf die Gesundheit auswirken und über das Berufliche hinaus auch in das Privatleben hineinwirken.“ Fachleute bezeichnen diese langwierigen Stressfolgeerkrankungen auch als posttraumatische Belastungsstörungen oder Traumafolgestörungen.

MdB Leon Eckert ist selbst aktiv in der Freiwilligen Feuerwehr und arbeitet im Bundestag zu den Themen Bevölkerungsschutz und Katastrophenvorsorge. Er findet den Ansatz der digitalen Plattform interessant und sagt dazu: „Einsatzkräfte sind einem hohen Risiko ausgesetzt, psychische Folgeerkrankungen zu entwickeln. Feuerwehrleute haben beispielsweise ein doppelt so hohes Risiko an posttraumatischen Belastungsstörungen zu erkranken wie der Bevölkerungsdurchschnitt. Daher ist es aus politischer Sicht extrem wichtig, hier Vorsorge sicher zu stellen. Dazu braucht es zunächst einmal ausreichende Zeitressourcen im Berufsalltag. Die Vorsorge von psychischen Belastungserkrankungen muss zentraler Bestandteil der Arbeitszeit werden und darf nicht als optionale Maßnahme in den Hintergrund treten. Bei der Frage, mit welchen Methoden die Vorsorgemaßnahmen am besten umgesetzt werden, ist eine Offenheit gegenüber digitalen Möglichkeiten wichtig. Sie sind als Versatzstück in einem vielfältigen Methodenpool sicherlich interessant.“

Ebenfalls angetan von der Präsentation ist MdL Gabriele Triebel: „Für mich macht diese Demonstration noch einmal deutlich, was Einsatzkräfte, die häufig auch ehrenamtlich tätig sind, für uns alle leisten. Wir müssen unbedingt dafür Sorge tragen, dass sie psychisch und physisch gesund bleiben und wir ihre gesellschaftlich so wertvolle Arbeit stärker in den Blick nehmen und sie bestmöglich unterstützen.“ Zusammen mit Leon Eckert und dem Bezirkstagskandidaten der Grünen, Lysander Loosen ist sie sich einig, dass von politischer Seite die Rahmenbedingungen für die Arbeit der Einsatzkräfte so gestaltet werden müssen, dass sie ihre wichtige Aufgabe langfristig gesund ausüben können.

Im Anschluss traf sich MdB Leon Eckert mit der Feuerwehr Fürstenfeldbruck und dem THW Fürstenfeldbruck. „In einem sehr interessanten Austausch mit der Feuerwehr haben wir uns über die Feuerwehrrente und Ausbildungskapazitäten, sowie über Belange der Ausrüstung unterhalten. Auch der Austausch mit dem THW zu deren Herausforderung vor Ort ist für meine Arbeit in Berlin hilfreich.“, sagt der grüne Bundestagsabgeordnete.