Februar 2, 2023

Ein Bürgerrat für das Donaumoos

Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen befindet sich das größte Niedermoor in Süddeutschland: Das Donaumoos. Da Moore nicht nur einzigartige Lebensräume sind, sondern auch ein enormes Klimaschutzpotential haben, ist das Interesse an Moorflächen von vielen Seiten groß. Der Grüne Leon Eckert, Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Freising, Pfaffenhofen und Schrobenhausen, kümmert sich als Berichterstatter für Bürgerräte um das Thema Bürgerbeteiligung. Er sieht in der Einrichtung eines „Bürgerrat Donaumoos“ ein gutes Mittel der basisdemokratischen Beteiligung der Menschen, die in der Moor-Region leben. Leon Eckert hat sich in einem Brief an Landrat Peter von der Grün und an die Fraktionssprecher des Kreistags mit diesem Vorschlag gewendet. Den Schritt begründet er so:

„ Im Donaumoos überlappen sich viele teilweise entgegengesetzte Interessen, wie mit dieser Landschaft weiter umgegangen werden soll. Der Naturschutz sieht vor allem den Beitrag zur Biodiversität, den ein intaktes Moorgebiet leisten kann. Andere stellen sich die Frage, ob sich dieses Ziel auch erreichen lässt, wenn mit Photovoltaikanlagen Strom im Donaumoos produziert wird. Für viele Landwirte steht die landwirtschaftliche Nutzung z.B. mit Kartoffelanbau im Vordergrund.

Das Moorgebiet im Herzen des Landkreises kann als Klimasenke maßgeblich zum Erfolg unserer Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel beitragen. Doch diese Mammutaufgabe kann nicht von der Politik alleine bewältigt werden. Dafür braucht es auch die Bürgerinnen und Bürger. Deren vielfältige Interessen im Naturschutz, in der Landwirtschaft und bei der Siedlungsentwicklung müssen in dem Prozess gehört, evaluiert und berücksichtigt werden. So kann eine konstruktive Zusammenarbeit und ein gewinnbringender Austausch entstehen. Was aktuell leider passiert ist eine oft zugespitzte Debatte über Leserbriefe oder Bauzaunplakate, wie sie in den Moosgemeinden stehen. Das zeigt den Frust der Bevölkerung, aber gleichzeitig auch das Bedürfnis, den Prozess mitzugestalten. Mein Eindruck ist, dass den Menschen die Zeit und der Raum dafür aktuell noch fehlen. Genau an dieser Stelle setzt ein Bürgerrat an und bietet eine entsprechende Plattform. Ich hoffe, dass mein Vorschlag vom Landrat und vom Kreistag aufgenommen und diskutiert wird, damit der Klimaschutz im Donaumoos mit mehr Bürgerbeteiligung an Fahrt aufnimmt.“