Februar 9, 2023

MdB Eckert & MdB Mehltretter zur hausärztlichen Versorgung in Schrobenhausen

Die für Schrobenhausen zuständigen Bundestagsabgeordneten Andreas Mehltretter (SPD) und Leon Eckert (Bündnis 90/Die Grünen) haben gemeinsam einen digitalen Austausch mit den für die Region zuständigen Sicherungsstellungsmanagerinnen und -managern der Kassenärztlichen Versorgung Bayern (KVB) organisiert. Ziel war es, mit der KVB konkrete Lösungsmöglichkeiten für die derzeit problematische hausärztliche Versorgung in Schrobenhausen zu finden. Nach der turnusgemäßen neuesten Berechnung der Versorgungszahlen konnte die KVB jetzt Anfang Februar aktuellere Auskünfte und Ausblicke geben.

Andreas Mehltretter dazu:
“Gerade sind wir in Schrobenhausen in einer schwierigen Situation. Es gibt zu wenige Hausärzte für zu viele Patienten. Zum Glück ist nach Auskunft der KVB aber Besserung in Aussicht: Nach der turnusmäßigen Neuberechnung der Versorgungsgrade können jetzt wieder Anträge auf Kassensitze gestellt werden. Die KVB ist optimistisch, dass sich die Versorgungslage damit im Laufe der nächsten Monate wieder entspannt.
Sie betonte, dass sie ihrem gesetzlichen Versorgungsauftrag in Schrobenhausen auf jeden Fall nachkommen will. Insbesondere wenn Ärzte sich nicht selbst um eine Nachfolge kümmern, muss hier die KVB tätig werden. Mit der Ende Januar überarbeiteten bayernweiten Bedarfsplanung gilt Schrobenhausen nun nicht mehr als „überversorgt“ und es können sich wieder Ärzte auf Kassensitze bewerben. Weiter läuft auch das Nachbesetzungsverfahren für die Praxis Mahl und Berger. Die KVB erwartet, dass auch für zumindest einige Arztsitze dieser Praxis spätestens in der zweiten Jahreshälfte 2023 Nachfolge-Lösungen gefunden werden können.”

Leon Eckert fügt an:
“Auch wenn die schwierige Situation in Schrobenhausen wohl in einigen Monaten überwunden sein wird, ist es wichtig, Versorgungsprobleme in Zukunft schon im Vorhinein zu verhindern. Dafür, dass die politischen Rahmenbedingungen für die Bedarfsplanung stimmen, setzen sich unsere Fraktionen und wir als Abgeordnete fortlaufend ein.
Grundsätzlich hat die KVB viele Instrumente an der Hand, um eine Unterversorgung zu verhindern bzw. gar nicht erst entstehen zu lassen. In Schrobenhausen ist das Problem allerdings, dass der Bereich nach den offiziellen Berechnungsschlüsseln noch weit von einer Unterversorgung oder drohenden Unterversorgung entfernt ist. Leider decken sich die Bedarfsanalysen oftmals nicht mit der Realität. Die Bedarfs-Richtlinie, in der auch die Arzt-Einwohner-Verhältniszahlen festgelegt werden, beschließt allerdings der Gemeinsame Bundesausschuss, in dem die Kassenärztliche Vereinigung und die Krankenkassen sitzen. Dafür setzen wir uns gemeinsam mit unsere Kolleg*innen, die in diesem Ausschuss sitzen, ein.”

Beiden ist klar, dass eine große Herausforderung die Personalgewinnung ist, wie die KVB hervorhob. Bereits jetzt gebe es deutschlandweit nicht genügend Hausärzte, um alle Arztsitze zu besetzen – so z. B. auch bei uns in der Region im Bereich Ingolstadt-Süd. “Wenn wir mehr Medizinerinnen und Mediziner wollen, brauchen wir auch mehr Medizinstudierende. Die Länder müssen also mehr Studienplätze ausweisen.”

Die KVB wies außerdem auf die lokale Verantwortung hin: Für Kommunen wie Schrobenhausen sei es sehr wichtig, sich möglichst attraktiv und aktiv in den entsprechenden Foren zu präsentieren, damit mehr junge Hausärzte in die Region kommen.