Juni 14, 2023

Waldbrandbekämpfung koordiniert und effektiv angehen

Mit dem Brand auf dem Truppenübungsplatz in Lübtheen erreicht das Waldbrandjahr 2023 bereits vor Sommerbeginn den ersten Negativhöhepunkt. Zeitgleich startet der erste Einsatz von Löschflugzeugen aus der EU-Katastrophenschutzreserve rescEU in Deutschland. Dazu erklärt Leon Eckert, Bundestagsabgeordneter und Berichterstatter für Bevölkerungsschutz der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen: „Die Szenarien aus dem Waldbrandjahr 2022 drohen sich zu wiederholen. Was dieses Jahr noch passiert, bleibt abzuwarten; wappnen müssen wir uns jedoch für eine weitere Verschlechterung der Situation. Die Klimakrise verschärft die Waldbrandsituation durch die anhaltende Dürre maßgeblich. Für den Sommer 2023 gilt es deswegen jetzt die Ressourcen sinnvoll zu bündeln und gleichzeitig langfristige Maßnahmen für die Waldbrandbekämpfung zu ergreifen.

Mit den neuen Löschflugzeugen wird eine neue Ressource für die Waldbrandbekämpfung in Deutschland durch die Europäische Union fest vorgehalten. Deren Einsatz muss genau evaluiert werden, um sicher zu sein, dass der Mitteleinsatz dem Ziel der Brandbekämpfung auch hinreichend gerecht bleibt.

Daneben muss dringend die Fähigkeit einer bundesweiten Koordinierung von Ressourcen zur luftgestützten Brandbekämpfung aufgebaut werden, um diese wertvollen Einsatzmittel bestmöglich in Deutschland einzusetzen. Die Länder sind darüber hinaus weiter gefordert in Ausbildung, angepasste Schutzausrüstung und geländegängige Fahrzeuge zu investieren.

Zwar sind technische Einsatzmittel enorm wichtig für eine schnelle Bekämpfung der Brände. Dennoch ist es jetzt an der Zeit, auch in Deutschland endlich ernsthafte Anstrengungen in der Prävention von Waldbränden zu betreiben. Sollten sich diese Anstrengungen nicht deutlich steigern droht der Moment zu kommen, in dem technische Einsatzmittel und die Kräfte unserer Feuerwehr an Grenzen ihrer Fähigkeiten stoßen. Kontrolliertes Abbrennen von Vegetationsresten, engagierter Waldumbau und innovative Projekte wie Waldbeweidung können auch für Deutschland wegweisend sein. Zu lang haben wir uns nur auf die Bekämpfung des Symptoms fokussiert, jetzt müssen wir die Ursachen in den Fokus nehmen, um das Waldbrandrisiko in der Bundesrepublik mittelfristig zu beherrschen.“